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Gutgemeinte Ratschläge

Ich will mich ja nicht mehr aufregen und habe mich bisher auch daran gehalten (jetzt breche ich immer in Tränen aus…). Und deshalb möchte ich folgendes Ferienerlebnis ganz sachlich und wertfrei berichten:

Am Wochenende war ich einmal mehr auf einem Aikido-Seminar und hatte im Anschluss an eine Einheit die zweifelhafte Ehre mich neben einigen Dan-Trägern vor kundigem Publikum zu produzieren: Jiyu-waza aus Jodan-Tsuki. Ich griff mir den jungen Aikido-Gott und bemühte mich um große und langsame Bewegungen, nebenbei strahlte ich glücklich vor mich hin, weil sich alles so anfühlte wie ich mir das immer vorstelle.
Nach der Aktion kam ein netter, älterer Franzose auf mich zu und rückte meine Vorstellung ins rechte Licht: Also an sich mache ich ein sehr schönes Aikido, aber es geht überhaupt nicht, Techniken im Jiyu-waza zu wiederholen, schließlich soll man zeigen, dass man verschiedene Techniken auf den gleichen Angriff kann… dass das in meinem Stil nicht so eng gesehen wird ist egal – bei ihnen wird das nämlich so gesehen und ich könne jetzt auch den Sensei fragen, der würde mir das bestätigen… und man sieht schon deutlich, dass mein Freund K. das viel besser gemacht hat… hm, ja auch wenn er bereits Dan-Träger ist und ich davon noch ein Stück entfernt, ich muss mich jetzt schon auf die Prüfung zum Shodan vorbereiten – immer! – ... und dass ich gerade meine Magisterarbeit schreibe, also man merkt schon, dass meine Prioritäten woanders liegen im Moment… aber sonst ist mein Aikido echt schön.

Dann bleibt mir ja nur noch Danke zu sagen für diese wohlmeinenden Ratschläge. Du alter Sack.

 

17.07.2006 09:25 von Henny

  1. Gehe in Dich und übelege, ob er vielleicht etwas Recht hatte. Könnte auch sein, dass er es eigentlich nur gut mit Dir meinte. Ärgern solltest Du Dich nicht über ihn.

    » Donna » 6706 Tage zuvor » #
  2. Es geht nicht darum, ob er vielleicht Recht hat. Es geht vielmehr um die Art und Weise in der er mich kritisiert hat: Er kannte mich seit einem Tag, hat mich ganze 2h auf der Matte gesehen, hat keine Ahnung wo und seit wann ich trainiere und das Erste, was er zu tun hat, ist mir zu sagen, dass ich eine schlechte Vorstellung geliefert habe. Das ist in etwa so, als hätte ich ihm 10 min vorher, als er mir schnaufend zu verstehen gab, dass er leider völlig fertig sei und nicht mehr mit mir trainieren könne, gesagt, dass er mal was für seine Kondition tun sollte und ihn dahingehend mit K. verglichen (was genauso daneben gewesen wäre, weil er dessen Großvater sein könnte). Whatever, ich kann nicht alles auf einmal lernen.

    » Henny » 6706 Tage zuvor » #
  3. Was ist das Gegenteil von gut?
    Gut gemeint!

    » naturblond » 6706 Tage zuvor » #
  4. Gut erkannt. :o)

    » Henny » 6706 Tage zuvor » #
  5. Vielleicht möchtest du mal darüber nachdenken, ob du den ganzen Aikido-Zirkus nicht zu verbissen siehst.

    Gerade auf den Seminaren tauchen erstaunlich viele Leute auf, die bestätigt haben wollen, dass sie gut sind. Warum musst du es ihnen gleichtun? Reicht es nicht, etwas zu lernen und was schönes von der Veranstaltung mitzunehmen? Muss der Konfrontationskurs wirklich sein?

    Versuchs mal mit Zen. ;-P

    Empfielt Nils

    » Nils » 6706 Tage zuvor » #
  6. Ach Nils, mir ist schon lange klar, dass ich nicht auf Seminare zu fahren brauche, um zu hören, dass / ob ich gut bin – da werden mir nur Komplimente über meine Augen gemacht (vor allem, wenn Franzosen da sind ;) ). Eigentlich war ich da, um Spaß zu haben, den hatte ich auch und dann kommt dieser Herr daherspaziert und meint, er müsse jetzt mal was klarstellen. Ich hab mich einfach nur gefragt, was den geritten hat.
    Zen ist ein gutes Stichwort, aber meine Prioritäten liegen gerade woanders. ;)

    » Henny » 6705 Tage zuvor » #
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