Wo wir schon beim Richtigen sind: Ne Liste. Macht euch ne Liste und da schreibt ihr auf die eine Seite pro- und auf die andere Seite contra-Argumente. Und dann macht ihr nen Strich unter alles und zählt die Argumente rechts und links zusammen und schaut was mehr ist.
Leider hat diese simple Milchmädchenrechnung einen Haken: Was mehr ist, wiegt nicht automatisch mehr. So ist das halt mit den Argumenten. Da können Hunderte gegen das Eine verlieren. Oder man lässt sich von der Anzahl der Gedankenstriche auf der einen Seite der Waage beeindrucken. Aber man will ja auch nicht überidealistisch sein, sondern auch ein wenig pragmatisch.
Was aber meist das Richtige ist: Überhaupt eine Entscheidung zu treffen. Oft geht es dann besser. Die Argumente werden schließlich auch nicht besser und die Gedanken bewegen sich nach einer Weile auf ihrer natürlichen Bahn: Im Kreis. Und dass plötzlich alles anders und besser wird, weil alle ihre Blödheit erkennen, ist ja auch eine der meistgeträumten und zugleich vergeblichsten Illusionen.
Leider ist das Problem, dass die richtigen Entscheidungen selten von Dauer sind. Irgendwie haben wir alle die Fähigkeit verloren uns festzulegen, wahrscheinlich weil es zu viele Optionen gibt heutzutage.
» Matthi » 6680 Tage zuvor » #Das hängt aber auch damit zusammen, dass man dann eigentlich keine Entscheidung trifft. Man versucht sich Hintertürchen offen zu halten und denkt ständig über die getroffene Entscheidung nach. Wenn du sie aber tatsächlich getroffen hast, kannst du später mit ein wenig Abstand ziemlich genau sagen, ob sie falsch oder richtig war. Und das ändert sich meist nicht mehr, auch weil diese eine Entscheidung immer unwichtiger für deinen Gesamtlebensverlauf wird je weiter sie zurückliegt.
Natürlich gibt es auch Entscheidungen, die sozusagen lebenswichtig sind. Aber ich glaube, solange es um Frauen oder Männer oder andere komische Beziehungen geht, die unbefriedigend vor sich hindümpeln und sich noch nicht in Trauscheinnähe bewegen, trifft das nicht zu.
» Henny » 6679 Tage zuvor » #