Es gibt mindestens zwei Typen von Aikidokas. Die einen machen Aikido um des Aikido willen, die anderen um der Anerkennung durch die Lehrer wegen. Wie immer steckt in jedem von uns ein bisschen von beiden Typen.
Zu bemitleiden sind diejenigen, die im Wesentlichen der zweiten Sorte entsprechen. Sie bewerten eine Stunde oder einen Lehrgang danach, wie viel Aufmerksamkeit sie vom Sensei der Stunde erhalten. Die vermittelten Inhalte sind offenbar zweiten Ranges, denn auch ohne persönliche Zuwendung und konkrete Förderung wird auf einem Lehrgang in der Regel so viel vermittelt, dass ein durchschnittlich begabter Aikidoka eine Weile davon zehren kann. Unterforderung dürfte also in den seltensten Fällen der eigentliche Grund für die Unzufriedenheit sein.
Die Aikidokas um des Aikido willens hingegen sind auf dem Weg zu ewig-währendem Glück: Unbehelligt von persönlichen Zuwendungen des Lehrers versuchen sie die vermittelten Inhalte umzusetzen. Sie steigern kontinuierlich ihr Niveau und entdecken immer mehr Aikido-Welten, die es wiederum zu erschließen gilt. Leider gehöre ich nicht wirklich zu dieser Gruppe.
Das paradoxe an der Situation ist, dass Aikido-Aikidokas früher oder später die Anerkennung und Aufmerksamkeit der Lehrer erhalten, da sie um der Sache willen trainieren und ein hohes Niveau erreichen oder zumindest hart an sich arbeiten. Die Anerkennungs-Aikidoka hingegen werden vergeblich um die Zuneigung der Lehrer ringen, da sie ihre Zeit damit verbringen das Maß der erhaltenen Zuneigung zu bewerten, anstatt ihr Aikido zu verbessern.
ein Teufelskreis ;)
Man/frau wird nie nur in der ersten Kategorie sein, oder? Das liebe Ego wird früher oder später sich immer wieder zu Wort melden.
» AlexS » 6327 Tage zuvor » #Ja, leider! Aber ein Optimierungsversuch lohnt sich, denke ich. Bin ja auch erst auf dem Weg.
» Henny » 6327 Tage zuvor » #