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Effektives Aikido

Im Aikido gibt es keinen Wettkampf, was dazu führt, dass Aikidoka darüber diskutieren, ob (ihr) Aikido effektiv ist oder wie effektiv es sein kann und soll. In diesem Kontext habe ich mich bisher dazu verleiten lassen, über die Effektivität meiner Techniken nachzudenken: Tut mein Nikkyo ordentlich weh und kann Uke meinen Kotegaeshi ignorieren.

Im Grunde sind das jedoch unrelevante Fragen, wenn man Aikido als mehr als einen bloßen Sport begreift und folglich dessen Prinzipien auf das wahre Leben anzuwenden versucht. Ich zumindest wurde noch nie in meinem Leben derart angegriffen, dass eine Ohrfeige als Gegenwehr oder Verteidigung – wenn überhaupt – nicht gereicht hätte. Wieso also denke ich Aikido in Kategorien der rein physischen Verteidigung?

Die Angriffe, denen wir fast tagtäglich ausgesetzt sind, sind doch viel subtiler und eher verbaler Natur, als dass eine körperliche Verteidigung nötig oder überhaupt angebracht wäre. Vor diesem Hintergrund lässt sich Effektivität im Aikido ganz anders interpretieren und erreichen. Zudem ist diese Idee im Grunde nicht neu, sondern spiegelt die Prinzipien des Aikido:

Wie kann ich mich verteidigen ohne gleichzeitig anzugreifen? Indem ich den Angriff zerstöre, nicht den Angreifer. So bleibt die Integrität des Angreifers gewahrt und er hat die Möglichkeit seine Kommunikationsstrategie mir gegenüber zu ändern. Statt zu eskalieren, wird die Situation entschäft. Im wahren Leben wie auf der Tatami.

 

15.11.2009 22:24 von Henny

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