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Ausschließlichkeitsanspruch

Damals, als ich noch rege Kontakte zur Aikido-Außenwelt pflegte, erntete ich angesichts meiner Trainingsfrequenz regelmäßig verunsicherte Blicke und skeptische Kommentare à la Ich versteh gar nicht warum du dir jeden Abend mit diesem Sport blockierst? oder Möchtest du denn mal Aikido-Lehrerin werden?. Meine Erklärung, dass man von Aikido nicht leben kann und dass mir meine Freizeitgestaltung so ganz gut gefällt, weil das Training i.d.R. mehr Spaß macht als viele dröge Parties, schlechte Filme und unverständliche Theaterstücke zusammen, trug nur wenig zum Verständnis der Umwelt bei.

Inzwischen hat sich die Sachlage geändert: Ich habe meine Kontakte zur Aikido-Außenwelt etwas reduziert (normale Konsequenz, wenn man jeden Abend mit nem Training blockiert) und der Rest kennt mich entweder so lange, dass er verstanden hat, worum es mir geht, oder auch ohne dieses Verständnis meine Begeisterung akzeptiert. Meine Eltern fragen mich inzwischen sogar in regelmäßigen Abständen, wann ich denn den 1. Dan machen würde.

Dafür pflege ich nun mehr Kontakte zu anderen Aikidokas und daraus ergibt sich dann das andere Extrem an Reaktionen auf meine Trainingsfrequenz: Wieso warst du gestern nicht beim Training? oder auch Reichen dir denn 4 Einheiten pro Woche? Ich habe schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht mindestens 7 mache…

Langsam geht mir das auf den Keks. Ich bin doch kein Leistungssportler! Es gibt im Aikido keine Wettkämpfe auf die man sich intensiv vorbereiten muss. Die Prüfungen sind freiwillig und finden in unregelmäßigen Abständen statt und man sollte sie im Grunde auch ohne extreme Vorbereitung meistern können (zumindest was die Kyu-Grade betrifft). Ich habe keine Lust, mich vor irgendwem rechtfertigen zu müssen, wenn ich mal nicht zum Training komme. Es gibt nunmal noch ein Leben mit Freunden und Aufgaben, die nix mit Aikido zu tun haben und darüber bin ich auch froh.

Sowas kann einem echt den Tag vermiesen.

 

11.04.2006 09:29 von Henny

  1. Allen Suppenspuckern ein freundliches “Weggetreten!”.

    » e-sven » 6562 Tage zuvor » #
  2. Die Erinnerung an dich schwindet langsam in der Außenwelt, daher schwinden auch die kritischen/besorgten Kommentare

    » Andreas » 6562 Tage zuvor » #
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