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A little bit Spießigkeit

Ich bekenne: Ich bin spießig. und zwar schrecklich spießig. Ich putze einmal pro Woche die Wohnung und wasche regelmäßig ab. Ich kann kochen und backen und tue dies gern. Mein Kühlschrank ist soweit mit frischen oder haltbaren Lebensmitteln gefüllt, dass ich weder Hunger leide noch mir den Magen verderbe. Ich mache gern Pläne – kurz und mittelfristig – und halte mich an diese dann auch.

Alles Qualitäten, die nicht mehr gefragt sind in meiner Generation. Alles muss spontan und möglichst improvisiert sein, nix darf abgesprochen sein und soll trotzdem laufen und bei dem Anschein von Verbindlichkeit bekommt der Mittzwanziger in der Regel einen saftigen Hautausschlag. Auf den Punkt gebracht wird diese Tendenz durch das Paarungsverhalten: Man führt keine richtigen Beziehungen mehr, höchstens unverbindliche Affären, die gelegentlich ins Verbindliche abzurutschen drohen, was durch sofortige verbale oder räumliche Distanzierung verhindert wird.

Und was gibt uns das? Klar, freier wird das Leben und aufregender: Wir wissen nie, ob der oder die Angebetete Zeit für uns hat oder sie sich nimmt, schließlich sind wir alle unabhängige (oder sollte ich lieber sagen: autarke) Individuen. Wir können selbst auch machen was wir wollen, je nach Lust und Laune – verpflichtet sind wir schließlich zu nichts. Niemandem gegenüber.

Aber was nehmen wir uns dadurch? Das schöne Gefühl, dass da jemand ist, für den man der/die Wichtigste ist. Und zwar nicht nur für die nächsten zwei Wochen auf Ibiza, sondern für einen nicht überschaubaren Zeitraum. Ein Zeitraum, den man sich nicht vorstellen darf, weil es verpönt ist, in die Zukunft zu blicken, sich eine Zukunft vorstellen. Schließlich weiß man nie, wer diese Zukunft mit einem bestreiten wird. Nichtmal ein Freuen auf einen gemeinsamen Sommerurlaub ist möglich, da das auch schon paranoide Planungssicherheit bedeuten würde und man sich darüber hinaus alle Möglichlichkeiten offen halten möchte.

Es geht ja nicht darum, sofort und auf Vermittlung der Eltern hin zu heiraten oder Kinder in die Welt zu setzen, sondern einfach darum, diese Optionen nicht von vornherein auszuschließen. Was bringt es denn, meine Zeit mit jemandem zu verbringen, den ich gegebenenfalls nicht heiraten (o. ä.) würde? Mal ehrlich.

 

Kluges dazu [6]

13.08.2006 10:24 von Henny

Thema der Woche

Wo wir schon beim Richtigen sind: Ne Liste. Macht euch ne Liste und da schreibt ihr auf die eine Seite pro- und auf die andere Seite contra-Argumente. Und dann macht ihr nen Strich unter alles und zählt die Argumente rechts und links zusammen und schaut was mehr ist.

Leider hat diese simple Milchmädchenrechnung einen Haken: Was mehr ist, wiegt nicht automatisch mehr. So ist das halt mit den Argumenten. Da können Hunderte gegen das Eine verlieren. Oder man lässt sich von der Anzahl der Gedankenstriche auf der einen Seite der Waage beeindrucken. Aber man will ja auch nicht überidealistisch sein, sondern auch ein wenig pragmatisch.

Was aber meist das Richtige ist: Überhaupt eine Entscheidung zu treffen. Oft geht es dann besser. Die Argumente werden schließlich auch nicht besser und die Gedanken bewegen sich nach einer Weile auf ihrer natürlichen Bahn: Im Kreis. Und dass plötzlich alles anders und besser wird, weil alle ihre Blödheit erkennen, ist ja auch eine der meistgeträumten und zugleich vergeblichsten Illusionen.

 

Kluges dazu [2]

12.08.2006 09:48 von Henny

Penner

“Ein erster Blick auf das Männerleben zeigt: Den zeitlichen Schwerpunkt bildet neben dem Schlafen, mit dem Männer im Durchschnitt rund acht Stunden und zwanzig Minuten verbringen, die Erwerbsarbeit.”1

1 Döge, Peter, Rainer Volz: Männer – weder Paschas noch Nestflüchter. Aspekte der Zeitverwendung von Männern nach Daten der Zeitbudgetstudie 2001/2002 des Statistischen Bundesamtes, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.): Aus Politik und Zeitgeschichte. Beilage zur Wochenzeitung Das Parlament, B 46 / 2004, S. 14

 

Kluges dazu

03.08.2006 13:45 von Henny

Frauenriege

Vor ein paar Tagen hörte ich den Vortrag eines Journalisten über die politische Landschaft in Berlin und das Verhältnis zwischen Medien und Politik. Dabei ging er unter anderem auf die Fähigkeit Angela Merkels ein, Frauennetzwerke zu bilden. Natürlich nannte er auch Namen…

... Renate Künast erwähnte ich bereits, Karin Göring-Eckhardt natürlich… und Guido Westerwelle…

 

Kluges dazu

08.07.2006 23:24 von Henny

Gleichmut ist das Gebot der Stunde

Ich habe beschlossen, mich nicht mehr aufzuregen. Nie wieder. Am Ende wird sowieso alles gut, jeder bekommt seine gerechte Strafe oder den entsprechenden Lohn und wenn doch nicht, dann bringt es auch nix, sich darüber aufzuregen. Zudem wirkt Sich-Aufregen nicht sonderlich souverän: Die Stimme schnellt in die Höhe, die Gesichtsfarbe ist unvorteilhaft und man kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Insbesondere Frauen wirken unsouverän, wenn sie sich aufregen. Männer wirken in solchen Fällen vielleicht noch männlich. Frauen wirken weibisch.

Mehr Stoizismus ist also der gute Vorsatz für das Restjahr. Ich halte Sie auf dem Laufenden…

 

Kluges dazu

03.07.2006 19:56 von Henny

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