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Warum ich nicht auf Festivals fahre

Viele Leute begeistern sich für Festivals. Sie fahren für ein Wochenende ans Ende der Welt, campen auf umgepflügten Feldern, trotzen Dauerregen, stehen Schlange vor dreckigen Klo-Containern und ernähren sich von Junk-Food.

Ich war vor vielen Jahren auf einem Festival. Es war sehr nett. Ich erinnere mich nicht mehr an die Musik, aber an die Freunde mit denen ich dort war und mit denen ich eine wirklich schöne Zeit hatte (Mach ihn tot!!!!). Das wird aber wohl mein letztes Festival gewesen sein. Mich schrecken weder die Felder noch die Toiletten noch das schlechte Essen. Mich frustriert die Tatsache, dass man, egal wie oft man auf Festivals fährt, egal wie viele Fan-Mails man an die Lead-Sänger der Bands oder an die Festival-Veranstalter schickt, man ist und bleibt immer, immer, immer nur Publikum. Nie ist man der Star.

Natürlich brauchen die Bands das Publikum, ohne Publikum sind Auftritte öde und sinnfrei und außerdem würden sie ohne Publikum kein Geld verdienen, müssten folglich kellnern oder taxifahren und hätten somit keine Zeit mehr zum Musizieren. Aber dennoch: Das Publikum besteht aus Statisten. Eine anonyme Masse. Die Bands kennen weder die Namen der Angereisten, noch wo sie herkommen, noch welche ihre Lieblingssongs sind. Und praktisch niemand aus dem Publikum wird selbst einmal auf einer dieser Festival-Bühnen stehen. Er bleibt auf immer und ewig Publikum.

Statt zu Musik-Festivals fahre ich auf Aikido-Seminare. Auch dort schlafe ich zum Teil in stinkenden und dreckigen Turnhallen, esse schlechtes Essen und komme mit blauen Flecken wieder nach Hause. Aber ich bin, ebenso wie alle anderen Teilnehmer, essenzieller Bestandteil dieser Seminare. Im Gegensatz zu Musikgruppen, die prinzipiell auch ohne Publikum spielen können, kann ein Aikido-Lehrer kein Aikido machen, wenn niemand zu ihm kommt, um mit ihm zu trainieren und von ihm zu lernen.

Folglich ist auch die Beziehung zwischen dem Aikido-Lehrer und den Teilnehmern seiner Seminare eine ganz andere als zwischen den Bands und den Festival-Besuchern. Wenn man an seinem Aikido arbeitet und Fortschritte macht, nimmt der Aikido-Lehrer einen früher oder später als Individuum auf der Tatami wahr, er kennt bald den Namen und nimmt einen vielleicht als Uke, um eine Technik zu zeigen. Und ganz viel später, wenn man wirklich gut ist, nimmt er einen auch nach vorn, damit man die Technik mit ihm machst. Es entwickelt sich eine persönliche Beziehung. Und nach ein paar Jahren des intensiven Lernens wird man vielleicht selbst Lehrer und gibt seine eigenen Seminare. Dann ist man selbst der Star.

Das geschieht auf Festivals nicht. Egal wie gut man die Songtexte singen kann und egal wie gut man die Riffs auf der Gitarre nachspielen kann, die Band wird einen nie auf die Bühne holen, damit man mit ihnen spielt oder auch mal eine Strophe singt. Man bleibt Statist. In ihrer Show.

 

Blub [6]

26.07.2008 23:15 von Henny

Piep

Ich lebe noch. :)

Solange mir selbst nix einfällt, hier ein bisschen Fremd-Content: Dreimal dürft ihr raten, was ich am lustigsten fand! Ich kann mir jedenfalls denken, was Matthi am lustigsten findet. :D

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Kennst du den Unterschied zwischen Lappen und Waschlappen?

Bei +10°C: Die Bewohner von Mietwohnungen in Helsinki drehen die Heizung ab. Die Lappen (Bewohner Lapplands) pflanzen Blumen.

Bei +5°C: Die Lappen nehmen ein Sonnenbad, falls die Sonne noch über den Horizont steigt.

Bei +2°C: Italienische Autos springen nicht mehr an.

Bei 0°C: Destilliertes Wasser gefriert.

Bei -1°C: Der Atem wird sichtbar. Zeit, einen Mittelmeerurlaub zu planen. Die Lappen essen Eis und trinken kaltes Bier.

Bei -4°C: Die Katze will mit ins Bett.

Bei -10°C: Zeit, einen Afrikaurlaub zu planen. Die Lappen gehen zum Schwimmen.

Bei -12°C: Zu kalt zum Schneien.

Bei -15°C: Amerikanische Autos springen nicht mehr an.

Bei -18°C: Die Helsinkier Hausbesitzer drehen die Heizung auf.

Bei -20°C: Der Atem wird hörbar.

Bei -22°C: Französische Autos springen nicht mehr an. Zu kalt zum Schlittschuhlaufen.

Bei -23°C: Politiker beginnen, die Obdachlosen zu bemitleiden.

Bei -24°C: Deutsche Autos springen nicht mehr an.

Bei -26°C: Aus dem Atem kann Baumaterial für Iglus geschnitten werden.

Bei -29°C: Die Katze will unter den Schlafanzug.

Bei -30°C: Japanische Autos springen nicht mehr an. Der Lappe flucht, tritt gegen den Reifen und startet seinen Lada.

Bei -31°C: Zu kalt zum Küssen, die Lippen frieren zusammen. Lapplands Fußballmannschaft beginnt mit dem Training für den Frühling.

Bei -35°C: Zeit, ein zweiwöchiges heißes Bad zu planen. Die Lappen schaufeln Schnee vom Dach.

Bei -39°C: Quecksilber gefriert. Zu kalt zum Denken. Die Lappen schließen den obersten Hemdknopf.

Bei -40°C: Das Auto will mit ins Bett. Die Lappen ziehen einen Pullover an.

Bei -44°C: Mein Kollege überlegt, evtl. das Bürofenster zu schließen.

Bei -45°C: Die Lappen schließen das Klofenster.

Bei -50°C: Die Seelöwen verlassen Grönland. Die Lappen tauschen die Fingerhandschuhe gegen Fäustlinge.

Bei -70°C: Die Eisbären verlassen den Nordpol. An der Universität Rovaniemi wird ein Langlaufausflug organisiert.

Bei -75°C: Der Weihnachtsmann verlässt den Polarkreis. Die Lappen klappen die Ohrenklappen der Mütze runter.

Bei -250°C: Alkohol gefriert. – Der Lappe ist sauer.

Bei -268°C: Helium wird flüssig.

Bei -270°C: Die Hölle friert.

Bei -273,15°C: Absoluter Nullpunkt. Keine Bewegung der Elementarteilchen. Die Lappen geben zu: “Ja, es ist etwas kühl, gib’ mir noch einen gefrorenen Schnaps zum Lutschen…”

 

Blub [2]

12.07.2008 00:12 von Henny

A cat's world

Am Wochenende bat mich Andreas um einen Rat: Er mache sich Sorgen um die hauseigene Katze, sie sei so oft allein und würde etwas eigenbrödlerisch. Daraufhin zählte ich einige Möglichkeiten auf, der Katze Zuwendung zu geben und die fehlende gemeinsame Zeit auszugleichen – viel spielen, viel kuscheln, viel reden. Zu Hause zurück besprach ich das Problem mit dem Geliebten, der kurz und knapp den ultimativen Rat zur Hand hatte:

Zeige ihr einfach, dass sie der Mittelpunkt deines Lebens ist.

 

Blub [5]

21.04.2008 09:38 von Henny

Im Elfenbeinturm

Der Geliebte studiert Bioinformatik an der FU. Zumindest versucht er es. Nachdem am Montag das Semester vielversprechend begonnen hat, kam gestern der erste Rückschlag: Die Vorlesung Biochemie findet auf zwei Termine verteilt statt. Jeweils eine Stunde Vorlesung an zwei Tagen der Woche. Braucht der Prof ne Mittagspause? War die Raumplanung zu schwierig? Leider haben sich die Tutoren kein Beispiel an diesem Konzept genommen: Das begleitende Tutorium wird von zwei Tutoren (in der Regel sind das Studenten der höheren Semester oder Doktoranden) geleitet und könnte somit an zwei unterschiedlichen Terminen stattfinden. Darauf wird allerdings mit Blick auf den Arbeitsaufwand für die Tutoren generös verzichtet: Die beiden Termine für das Tutorium sind… ta-daa: gleichzeitig!!! Wie innovativ! Somit müssen die Tutoren nämlich nur eine Version der unangekündigten Tests ausarbeiten, die die Studenden im Tutorium schreiben und bestehen müssen. Am besten gefiel mir jedoch die Antwort der Tutorin, auf die Frage des Geliebten, ob denn nicht zwei Termine möglich seien, weil er leider keinen Hiwi-Job an der Uni, sondern einen richtigen, draußen im harten Kapitalismus hat: Nein. Das ist so einfacher für mich und damit ist die Diskussion beendet.

Bravo! Das nenne ich Effizienzsteigerung: Halbe Arbeit, doppelte Mitarbeiterzahl! Und ein unverschämter Tonfall noch dazu. Wenn ich mir diese Mechanismen in unserer neuen Elite-Uni ansehe, dann krieg ich das Kotzen. Und da sage noch mal einer, die Universität als Unternehmen zu denken, sei schlimm! Vielleicht würde das dahin führen, dass die Studenten als Kunden wahrgenommen werden und Serviceorientierung wieder in den universitären Wortschatz aufgenommen wird.

 

Blub [2]

16.04.2008 12:39 von Henny

Böser Körper

Oh man, nur noch 6 Tage bis zum Stage de Pâques in Paris und mir tut seit einer Woche alles weh: Erst das linke Knie und die linke Schulter. Jetzt kann ich mit ein bisschen Wohlwollen behaupten, dass sich das Knie wieder eingekriegt hat, dafür tut mir der linke Knöchel weh. Und seit gestern auch das rechte Handgelenk. Von der rechten Hüfte ganz zu schweigen – aber die tut ja eigentlich immer weh. Irgendwie fühlt sich der ganze Körper krumm und schief an und als ob kein Teil zum anderen passen würde.

Hoffentlich wird das bis nächste Woche wieder, sonst wird das ein Sight-Seeing- und kein Aikido-Urlaub.

 

Blub [2]

16.04.2008 12:35 von Henny

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Keine Zielgruppe