Nach einigen Jahren kontinuierlicher Lektüre wissenschaftlicher Texte – insbesondere geisteswissenschaftlicher Art – bekomme ich immer mehr den Eindruck, dass Wissenschaft vor allem daraus besteht, verschiedene bereits geschriebene Texte zu zitieren, sich aus allem das Beste rauszusuchen und dieses dann zu einer neuen Theorie zusammenzubauen. Natürlich möglichst ohne eigene Gedanken hinzuzufügen.
Für mich macht es das nicht einfacher: Ich muss hunderte von Seiten lesen, um mal einen eigenen Gedanken des Autors zu finden, der mir dann nicht mal was nützt. Außerdem stellt sich mir die Frage, ob ich die gesamte zitierte Literatur auch noch lesen muss, damit ich die Gedankengänge überhaupt beurteilen kann.
Zum Glück beginnt nächste Woche wieder das Magisterkolloquium, da werde ich hoffentlich Antworten auf meine Fragen bekommen.
Hah! Kenn’ ich. Ich habe gerade fast drei Jahre Diss geschrieben und unzählige Aufsätze gelesen, denen zu entnehmen war, der Autor schließe sich den Ausführungen von X,Y oder Z an, während er die Argumente von A, B oder C nicht überzeugend fände. Das ist reichlich ermüdend, aber meine eigene Diss ist vermutlich auch nicht origineller. Such is
» modeste » 6905 Tage zuvor » #lifeWissenschaft.