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Weltspiegel

Höre gerade im Hintergrund die Live-Übertragung des Live-Earth-Konzerts aus London. Davor habe ich eine ungewöhnlich kritische Berichterstattung über Sinn und Unsinn dieser Veranstaltung gehört. Von wegen zweifelhafter Erfolg bei hohem CO2-Ausstoß.

Offenbar ist die Anti-Lobby der hungernden Kinder in Afrika weniger einflussreich als die des Klimawandel-Bewusstseins. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, dass irgendjemand darauf hingewiesen hätte, dass ja der Hunger der afrikanischen Kinder durch die Live-Aid-Konzerte so ganz direkt auch nur bedingt gestillt wurde.

Genauso wundert es mich, dass niemand anerkennt, dass der kleine David bei Madonna zweifelsohne ein besseres Leben führt, als in einem malawesischen Waisenhaus, gleichzeitig aber niemand die Frage stellt, wie sich die hübsche Angelina [sie hat ja einige mediale Vorteile gegenüber Mutter Teresa: Sie ist jung und schön… böse aber wahr] ausreichend um ihre im Monatsrhythmus adoptierten und umbenannten Kinder aus aller Welt und die hungernden Kinder Afrikas kümmern kann.

 

Blub

07.07.2007 22:08 von Henny

Medien-Fossil

Neulich am Kundentelefon von Alice:

Alice: Guten Tag bla bla sehr günstiges Angebot bla bla Internet-TV bla bla über 100 zusätzliche Sender bla bla …

Henny: Na ja, eigentlich habe ich kein Interesse. Ich hab ja nicht mal nen normalen Fernseher.

Alice: Wie? Nochmal: Sie haben keinen normalen Fernseher???

Henny: Nein.

Alice: Dann ist Internet-TV eh nix für Sie.

Ach.

 

Blub

07.07.2007 21:57 von Henny

Manipulieren für Anfänger

Ich geb es zu: Ich schätze es, wenn die mich umgebenden Menschen das tun, was ich möchte und wie ich es möchte. Und dazu wende ich gelegentlich unlautere Mittel an. Für alle, die mich weniger gut kennen und sich nicht vorstellen können, wovon ich rede, ein kleines Beispiel zur Illustration:

Sie: Scha-hatz, kannst du mal das Katzenklo saubermachen? Bitte!

Er: Ja, gleich. Ich mach bloß gleich den Schnullibutz zu Ende, mit dem ich mich gerade aufhalte.

Sie: Kein Problem, dann mach ich eben alles alleine.

Einige würden sagen: Ha! Typisch Frau eben. Wenn ich mir meine Familie so anschaue, würde ich hingegen sagen, dass ich’s ganz konkret von meiner Oma geerbt habe. Zumindest die Ansätze.

Ich habe nun ein paar Tage mit ihr verbracht und muss feststellen: Ich bin im Vergleich zu ihr ein blutiger Anfänger, was die Manipulation von Menschen angeht. Sie hingegen ist eine Meisterin vor dem Herrn. Damit das nicht so bleibt, werde ich ab jetzt genau hinschauen und meine Lernerfolge hier dokumentieren.

1. Möglichkeit der Manipulation: allg. Widerspruch vermeiden bzw. logische Argumentationen zur Richtigstellung von Falschaussagen der Manipulatorin verhindern

Grundhaltung: leichtes Kräuseln der Lippen, abwesender leerer Blick —> kann beginnende Kritik des Probanden bereits abwehren: er dreht mit einer wegferfenden Handbewegung ab

1. Steigerungsstufe: wenn Proband weitermacht, mit leicht glasigem Blick verständnislos fragen, warum er so gemein ist. WICHTIG! Auf gar keinen Fall auf seine Einwände eingehen!!!

2. Steigerungsstufe: falls er immer noch nicht aufgegeben hat, von anderen Menschen reden, die einen total nett fänden und meinten, der Proband müsse total froh sein, so eine Person (Mutter/Vater/Tochter/Sohn/Freund/Freundin/…) wie einen selbst zu kennen. Auch hier nie den Anschein erwecken, man würde seine Argumente hören oder gar darauf antworten.

3. Steigerungsstufe: als letzte und alternative Möglichkeit, den Probanden zu stoppen, ein Papiertaschentuch (Küchenrolle geht auch – hält länger, lässt sich aber nicht so schön zernudeln) in den Händen zerknautschen, still und leise weinen und bisherige einseitige Kommunikation mit dem Gegner abbrechen, Verhalten aus Stufe 3 so lange aufrechterhalten, bis Proband gegangen ist.

Viel Spaß beim Rumprobieren wünscht Euch

The manipulating Henny

 

Blub [4]

04.07.2007 10:59 von Henny

provinzielle Impressionen II

Ach ja und die Wege sind in Kleinstädten nur rechnerisch kürzer. Auf dem Weg von A nach B trifft man nämlich so viele entfernte Bekannte, mit denen man kurze Höflichkeitsfloskeln austauschen und Nachfragen nach dem Verlauf des Studiums (Ja, das ist ja toll, dass du jetzt fertig bist! Was hast du noch mal studiert?), der aktuellen Arbeitssuche (Na das wird schon, mit deinen Noten!) bzw. dem sonstigen Leben (Aha. Ich glaub ich muss auch weiter.) beantworten muss. Und das dauert. Ziemlich lange sogar. Selbst wenn man sich kurzfasst. Oder anfängt, über Aikido zu reden.

 

Blub

01.07.2007 01:22 von Henny

provinzielle Impressionen

Ich halte mich seit gefühlten 6 Jahren das erste mal länger als 2 Tage in der brandenburgischen Ex-Heimat auf. Zumindest habe ich das vor. Bisher habe ich 1 1/2 Tage geschafft.

Mission Impossible: Auf die Oma aufpassen, während die Eltern im sonnigen – omafreien – Italien weilen, ohne mich von der Oma zu oft auf die Palme bringen zu lassen.

Muss man bei schrecklichen Menschen eigentlich nachsichtiger werden, wenn sie alt werden? Auch dann wenn ihre Schrecklichkeiten altersunabhängig schon immer da waren? Na jedenfalls war ich gestern ganz und heute fast friedlich. Aber was soll man bei folgendem Dialogen nur sagen?

Oma: Mir tut die rechte Schulter so weh, da kommt schon der Knochen raus.

Henny: Dann musst du Frau Dr. X [die Hausärztin] anrufen.

Oma: Ach, die kann mir bei der Krankheit doch auch nicht helfen. Da muss ich nach Treuenbrietzen.

Henny: Das ist mir klar, aber dafür brauchst du eine Überweisung und die bekommst du von der Frau Dr. X, oder?

Oma: Ja.

Henny: Na ja und deshalb musst du sie eben anrufen.

Oma [seufz]: Ja, aber die hilft mir bei den Schmerzen auch nicht.

Henny [lächelnd]: grmpfl.

 

Blub

01.07.2007 01:09 von Henny

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