Berlin schlägt die Warnungen nicht in den Wind und macht sich sturmfest. Die ZUB schloss schon um 3 und jagde ihre Benutzer in den Regen hinaus. Die Würstchenverkäufer auf den S-Bahn-Stationen haben ihre Würstchen-Verkaufsstände auch schon eingepackt. Als die Anzeige als Zielstation Halensee zeigte, dachte ich schon, die S-Bahn stellt aus Sicherheitsgründen ihren Bahnverkehr ausgerechnet eine Station vor meiner Heimatstation ein und jagd ihre Fahrgäste in den Sturm hinaus. Die Bahn fuhr dann doch weiter. Hatte dann auch noch ausreichend Zeit, wegfliegbare Gegenstände vom Balkon zu entfernen. Habe mich aus kopfschmerztechnischen Gründen zudem entschieden, heute nicht zum Training zu gehen – wäre auch viel zu gefährlich bei dem Wetter! Ich bin also gerüstet. Die anderen Berliner Individuen, vor allem solche mit kleinen Kindern und Hunden, gehen da offenbar eher unbedarft ran und führen eben jene Kinder und Hunde noch schnell aus, als gäbe es kein morgen.
Nun soll er auch kommen, der Sturm. Um 17 Uhr soll es soweit sein. Ich mach mir jetzt erstmal nen Tee, schnapp mir die Katze und mach es mir gemütlich.
Wie der Tagesspiegel soeben vermeldet, hat die Bahn den Verkehr in NRW eingestellt. Die Fahrgäste werden am Bahnhof aufgefordert, den Zug zu verlassen. Aber die Bahnhofsgebäude sind bestimmt auch aus Sicherheitsgründen geschlossen…
18.01.2007 16:20 von Henny
Die größte Sehenswürdigkeit Berlins für englisch-sprechende Touristen ist offenbar das weltbeste Schokoladen-Geschäft der Welt. Jedenfalls sehe ich seit ein paar Wochen jedes mal, wenn ich daran vorbei laufe, eine Gruppe englisch-sprachiger Teenies vor dem Schaufenster, denen die schokoladigen Sehenswürdigkeiten im Inneren – Gedächtniskirche und Brandenburger Tor – erklärt werden. Ob das wohl deren Bild von Deutschland positiv beeinflusst oder ob die sich denken, dass wir Deutschen doch eine komische Vorliebe für braun haben?
12.01.2007 18:41 von Henny
Hab den Link verbummelt, aber neulich las ich im vorbeigehen, dass die Berliner SPD oder so, sich dafür einsetzen will, die Geschlechtergerechtigkeit auch auf den Straßenschildern durchzusetzen und die entsprechenden Piktogramme zu verweiblichen.
Mal abgesehen davon, dass wir natürlich keine anderen, echteren Probleme haben, habe ich mich gefragt, was jetzt geschlechterungerechter ist: Dass Ampelmännchen immer Hosen und Hüte anhaben, oder dass Ampelweibchen zwangsweise Röcke und Zöpfe oder so tragen müssen…
Apropos: In Schweden gibt es übrigens auch in den Herrentoiletten Wickeltische.
29.12.2006 21:37 von Henny
Ich finde, Weihnachten sollte um mindestens einen Monat ins neue Jahr verschoben werden. Der gegenwärtige Zeitpunkt ist schließlich denkbar schlecht gewählt: Der Endjahresstress fällt mit dem Weihnachts-Geschenke-Stress zusammen und die Temperaturen lassen keinerlei Weihnachtsstimmung aufkommen. So war denn auch der jährliche Besuch eines Weihnachtsmarktes meiner Wahl am Samstagabend ein Quasi-Reinfall. Der Glühwein war schrecklich, die zahllosen Leute hetzten über den Markt, wie durch’s Gesundbrunnen-Center – bloß auf der Suche nach den letzten Geschenken – und der gegen Ende des Besuchs einsetzende Nieselregen bei +10° trug seinen Teil zum Stimmungsbild bei. Dabei war das noch einer der schöneren Weihnachtsmärkte in Berlin – der unter der Gedächtsniskirche, wo sich die blinkenden und tutenden Kinderkarrusselle in einer abgelegenen Ecke drängen.
Das weihnachtlichste, was mir in den letzten Tagen begegnet ist, waren zwei Menschen vor dem Wertheim-Kaufhaus am Ku’damm, die Gratis-Umarmungen anboten.
In diesem Sinne: Lasst uns Weihnachten in den Februar schieben! (Des eigentlichen Anlasses dieses Festes sind sich sowieso nur noch die Wenigsten bewusst – ein Festhalten am ursprünglichen Termin macht also wenig Sinn.) Dann liegt wenigstens Schnee. Und der durch die Weihnachtsgeschenkkäufe gesteigerte Umsatz des Einzelhandels würde einen guten Start ins neue Jahr verheißen.
18.12.2006 11:35 von Henny
Auch wenn es die Rubrik aus Mangel an Posts inzwischen nicht mehr gibt, war gestern wieder Zeit für Kultur mit Solveig. Diesmal schleppte sie mich ins HAU. Nun besteht meine Liste der von mir besuchten Berliner Vergnügungs-Etablissements, die keine Aikido-Dojos sind, schon aus 5 Einträgen:
- Humboldt-Universität zu Berlin
- KaDeWe
- Kohlenquelle
- Tipi
- und eben das Hebbel am Ufer.
Jedenfalls läuft da seit gestern und noch bis heute das Festival Total recall auf dem Filme nacherzählt werden. Zudem ist das Ganze noch interaktiv – wie kann es anders sein -: Das Publikum stimmt über die Beiträge ab.
War nur zum Teil sehr lustig, die meisten Beiträge waren eher langweilig. Einige Präsentanten meinten offenbar, ein bewusst schlechte nacherzählter Film sei weniger langweilig als ein unbewusst schlecht nacherzählter Film. Und der kleine Junge, der erzählt hat, wie er bei Pulp Fiction zu den interessanten Stellen vorgespult hat, war auch eher unfeiwillig komisch. Außerdem hat er ständig über seine eigenen schlechten Witze lachen müssen. Kurios war auch das öffentlich gemachte Wiederfinden alter Studienkollegen anhand der Teilnehmerliste. Nun ja. Wie auch immer.
Sehr gut hat mir die Nacherzählung eines 70er Jahre Porno-Films gefallen, unter anderem deshalb, weil sich der Erzählende einen stilechten Porno-Ralle-Oberlippenbart hat wachsen lassen. Letztes Jahr hat der Mensch den Wettbewerb übrigens gewonnen. Ohne Bärtchen.
Heute abend 18 Uhr ist dann das Finale und anschließend die Preisverleihung. Der Weg lohnt sich, selbst bei Regen.
11.11.2006 14:46 von Henny
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